ScSi74: Lutz Schwäbisch, Martin Siems. Anleitung zum sozialen Lernen

  • Lutz Schwäbisch
  • Martin Siems
  • 1974
  • Anleitung zum sozialen Lernen für Paare, Gruppen und Erzieher
  • Kommunikations- und Verhaltenstraining
  • SerieRororo ; 6846 ; Rororo Sachbuch
  • LitN:ScSi74.pdf

1 Einführung Das Buch berichtet über die Erfahrung der Autoren während ihrer Trai nertätigkeit und richtet sich an Leser, die motiviert si nd ihr Verhal ten zu verändern, aber nicht wissen wie. Wichtig ist, die Aussagen der Autoren mit der eigenen Erfahrung zu vergleichen und zu bedenken, dass sie das Thema aus einem Gesichtswinkel betrachten, nicht weil das der einzig relevante wäre, sondern der Verständlichkeit halber. So wird die gesellschaftliche Verursachung von Verhaltensweisen ausser Betracht gelassen, aber jeder der sich verändert wird schnell a institutionelle Grenzen stossen und so auf die Notwendigkeit gesellschaftlicher Verän derung stossen, aber das bedeutet nicht, dass die psychologische Sei te vernachlässigt werden darf. 2 Problembereiche des sozialen Lernens (Einzeltraining) 2.1 lernen durch Erfahrung

. In unserem Unterbewusstsein sind noch viele Kindheitserfahrungen geş ei chert, die vielleicht der heutigen Situation nicht mehr angepasst sind, aber unser Verhalten immer noch beeinflussen, wir können sie nicht ein: fach übergehen, denn sie gehören zu unserer Person. Die Bewertung und Verdrängung von Gefühlen verhindert vernünftige Entscheidung, dazu ge hört zuerst sie wahrzunehmen als zu mir gehörend und dann mit dem Ver stand zu entscheiden wie ich mich verhalten soll, so können neue Er

fahrungen gemacht werden. Wenn man ständig eine solche offene Ha tung hat, kann man sich verändern ohne sich sich zu entfremden.

Lernen bedeutet eine Auseinandersetzung mit der Umwelt, das Resultat kann eine Veränderung dieser oder meines Verhaltens sein. Hypothesen

(ich werde nicht gemocht....)müssen immer wieder direkt auf ihre Richtig keit geprüft werden, indem man das Gegenüber direkt darauf anspricht.

Um neue Möglichkeiten ausprobieren zu können, ist es wichtig Störun gen zu erkennen, auszudrücken ohne in Verteidigungshaltungen zu kommen um sie beheben zu können. Die Art der Kommunikation kann entscheidend dafür sein, ob die Störung behoben, oder verstärkt wird. Voraussetzung für ein optimale Störungslösung, ist, das gleiche Recht aller zur Kri tik, dass alle Meinungen gleich wichtig und ernst genommen werden.

Diagnose des eigenen Verhaltens, entwickeln von eigenen Verhaltens ziehen und ihre Verwirklichung. Feed-back über mein Verhalten um zu erfahren ob meine Absicht und die Wirkung übereinstimmen. Aus der Ver arbeitung dieser Informationen durch Selbstkommunikation, Gespräch mit dritten oder Konfliktgespräche ergeben sich neue Verhaltensziele, die ausprobiert und getestet werden sollen.

Neben sozialen Aen gsten hindern im Alltag oft auch Stress, ernste Konsequenzen des Verhaltens, eistungsdruck und lernhemmende Konkurrenz haltungen soziales wernen. Einfach ist es in einer Trainingsgruppe, die Uebertragung in die Wirklichkeit ist zwar immer noch schwierig. Taktik der kleinen Schritte, von Aenderungen mit kleinem zu solchen mit höheren Schwierigkeitsgraden.

2.2 soziale Angst

Verschiedene Ebenen: vor bestimmten Menschen &Situationen, Verhalten anderer Menschen, eigenem Verhalten, vor eigenen Gedanken und Gefühlen (z. B. wird soziale Angst oft verdrängt), eigene Gedanken oder Gefühle mitzuteilen. Viele dienen dazu, sich selber vor Gefahren zu schützen, viele sind aber auch unrealistisch, ein Ueberbleibsel früherer Erfah rungen, die einem die Möglichkeit zu vielen positiven Erlebnissen ver bauen.

Ob eine Handlung aus Angst kommt, oder anders motiviert wird, kann so gefragt werden, ob ich etwas tue, um etwas zu vermeiden, oder weil es mir Spass ? cht(immer freundlich um nicht abgelehnt zu werden, lesen gegen langeweile, . ) solches Vermeidungsverhalten kann nicht einfach ab gelegt werden, oft wird es zur Maske, aber das kann nur in einem akzep tierenden Klima zugegeben werden, Drängen oder Fordern verhärtet nur.

Schwäbisch/Siems, soziales lernen

Viele haben Angst, nicht ihren eigenen Idealbildern oder denen ihrer Mitmenschen zu entsprechen. Aber wenn man teile seiner selbst nicht ak zeptiert, kann man nicht sich selbst werden. Wenn ich versuche meine Partner zu ändern, um selbst ein stärkeres Gefühl von Akzeptierung, Wichtigkeit und Sinnhaftigkeit in detaem eben zu erhalten, dann laufer ich Gefahr, auch anderen Menschen ein tiefes Gefühl von Misstrauen der eigenen Person gegenüber zu vermitteln und sie zu sozial ängstlichen Individuen zu erziehen.

Vor welchem Verhalten habe ich bei welchem Sozialpartner weshalb Angst, habe ich damit bei ihm oder bei anderen schlechte Erfahrungen gemacht? oder habe ich wirklich keine Lust dazu?

Bei einem Kind werden soziale Aengste vor allem dort gefördert, wo um sie zu Verhaltensänderungen Macht und Zwang angewendet werden, die Um welt so beschaffen ist, dass häufig Misserfolge eintreten, wenn Normen natürliche Regungen und Gefühle mit Schuld- oder Schamgefühlen verbinden. (zu 2, dass es die Umwelt nicht seinen Bedürfnissen anpassen kann (Licht schalter...) Uebrforderung, da wird einem immer wieder gezeigt, dass man nicht gut genug ist. Strafen ändert ein Verhalten nicht, sondern unter drückt es.

Soziale Aengste können abgebaut werden, wenn wir erleben, dass das Verhalten möglich ist, ohne dass Bestrafung eintritt. Um das zu erleben, ist auch in einer akzeptierenden Umwelt eine Ueberwindung nötig. Stra tegie der kleinen Schritte.

Schlimm ist eigentlich nicht die Anest, sondern die Angst vor der Angst, dass wir uns ihr gegenüberverkrampfen, abschliessen oder sie ver drängen, bzw. alles zu meiden was uns daran erinnern könnte, das beein trächtigt unsere Möglichkeiten. Angst bewusst erleben. Körperspannungen und Handlungen übersetzen (leer schlucken: was geht mir so schwer runter-) 2.3 ausdruck von Gefühlen

Unterdrückungsfreie, für alle Seiten befriedigende Beziehungen sind nur möglich, wenn alle ihre Gefühle offen ausdrücken können. Es kann nie falsch oder schlecht sein, ein Gefühl zu haben. Meine Gefühle gehö ren zu mir, ich habe ein unbedingtes Recht darauf, auch wenn das nicht in die Normen der Gesellschaft oder meiner Nächsten passt. Es ist nicht immer richtig dieses Gefühl auszuagieren, aber nur wenn man es akzeptiert kann man es verarbeiten, ohne dass es sich sonst irgendwo manifestiert. Aber seine eigenen Gefühle auszudrücken, bedeutet auch zu sich selbst zu stehen und anderen Mägedeckte Stellungen zu geben. Gefühle drücken sich auch durch meinen Körper aus, ohne dass ich das direkt durch mei nen willen kontrollieren könnte, aber dieser Ausdruck muss nicht eindeu tig sein und kann leicht missverstand en werden oder meinen Absicht wider sprechen, Versuch, Hintergrundgefühle so oft wie möglich und nötig zu verbalisieren um Konflikte direkt auszutragen, um nicht zu Aggressions steigerungen auf Nebenkriegsschauplätzen zu kommen.

Aber auch verbal können Gefühle direkt und indirekt (über Sachthemen 2.B.) ausgedrückt werden. Indirekt wenn man nicht von seinen Gefühlen, sondern absolut vom anderen, durch Andeutungen. So brauche ich nicht zu meinen Gefühlen zu stehen, sondern kann demanderen die Schuld in die Schuhe schieben. Die direkte Verbalisierung hat den Vorteil, dass mir meine Gefühle bewusster werden, meinem Partner auch, dass keine verhärteten Fronten entstehen und so eher gemeinsame Lösungen erar beitet werden können. (schwierig gegenüber Autoritäten, Chef...)

Viele vermeiden auf ihre Gefühle zu achten, aus Angst oder Unsicher heit. Oft werden dann verbal etwas ausgedrückt, während nonverbal die verdrängten Gefühle Screchen. Angst vor offfenem Konflikt. Ausagieren der Gefühle auf andere Art (körperliche Beschwerden, weggehen...)

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24 Feed-back Nur dadurch können wir erfahren, wie wir auf die Umwelt wirken und WO Störungen ihre Ursachen haben an meinen Kleidern, meinem Mund geruch oder meiner undeutlichen Aussprache.. ). pos. und neg. Feed back, bei indirektem besteht immer die Gefahr der Missverständnisse.

Destruktive Formen von Feed-back können das Selbstwertgefühl ver ringern und zu vermehrtem Vermeidungsverhalten führen oder zu Streit mit unbaltbaren Beschimpfungen und zur Zermürbung der positiven Bezieh

ung. Es sucht den Fehler beim anderen, in Form einer Beschuldigung, statt offen zu bleiben, wer oder was im Fehler ist, doh. als Störung in der Beziehung zwischen 2 Personen darstellt.

Regeln für positives Feedback: nur geben wenn der andere in einer psychischen Verfassung ist, in der er es annehmen kann, ausführlich und konkret als Anfang eines Dialogs, Wahrnehmungen als Wahrnehmungen, Gefühle als Gefühle usw., 4 nicht analysieren, auch positive Ge fühle, was ich sage sollte der andere auch zu mir sagen können (in

Hierarchien nicht selbstverständlich), Informat: nskapazität nicht üperfordern, auf ein konkretes Verhalten bezogen, unmittelbar, te am besten geben, wenn der andere es wünscht, "Feed-bacķznur anneh men, wenn wirklich aufnahmefähig 55 zuerst ruhig zuhören, feed-back geben heisst nicht den anderen Vi rändern. Subjektive Wahrnehmung, im hier und jetzt, meine Gefühlsreaktion darauf und bitte um gemein same Veränderung. 2.5 selbstkommunikation

Das Selbstwertgefühl eines Menschen ist meistens durch das Verhalten seiner Sozialpartner bestimmt. Durch negative Selbstkommunikation unterhöhlen wir unser Selbstwertgefühl noch weiter und werden immer unzufriedener, depressiver usw..

Alle haben hin und wieder Probleme, das heisst Gefühle oder Gedan ken, die sie unzufrieden machen. Wenn sie einfach beiseite geschoben werden kommen sie immer wieder hoch und wirken sich aus, unbewusst. Oft lösen sie Unzufriedenheit oder Verzweiflung aus, ohne dass ein konkreter Grund sichtbar wäre. Wenn weder ein partnerzentriertes, noch einkonfliktgespräch möglich sind, beitet sich die Selbstkommuni kati n an.

Probleme bestehen zu einem Teil aus einer Tatsache, zum anderen aus meinen Gefühlen. "anchmal sind die Tatsachen (ein lautes Radio..) nur Kondensationskeime für ein unbewusstes Problem, da nützt es nicht viel, die Tatsachen zu ändern. Wenn ich mich über etwas ärgere habe ich ein Problem und ich habe ein Recht darauf, auf wenn das in meiner Psyche und nicht in den Tatsachen verankert ist. Selbstex ploration (Erforschen der eigenen Gefühle) kann kreativ weiterfüh ren, natürlich müssen auch die Tatsachen berücksichtigt und verändert werden.

Jeder Mensch hat ein Ideal- und ein Realbild von sich, dieses entspricht seinen Wahrnehmungen über sich selbst. Ein grosses Aus einanderklaffen beider kann zu schweren Problemen führen. Nicht in generellen Eigenschaften (Geselligkeit) sondern in konkreten Situa tionen denken, das erleichtert das verändern.

Selbstbestrafung (Anklagen...) ist schädlich, sie zerknirschen einem nur, besser ist seinen Aerger über sich selbst als solchen zu diagnostizieren. Oft ist auch das Gegenteil eines eigenen Gefühls wahr, das ist nicht zu verdrängen, sondern zu erforschen wo und wann. Die Seiten sollten nicht in Krieg, sondern Dialog treten, keine ver härteten Fronten. Lautes Sprechen krnn das 10 sen eigener Bedbieme er leichtern, ich bin gezwungen die Probleme auszuformulieren, es ver schwindet nicht einfach wie beim leisen Denken, und bin doch genügend schnell um die meisten Gedanken fassen zu können, nicht wie beim Schrei ben. Wenn es sich um ein Problem mit einem Partner handelt, versuchen sich ganz in ihn hineinzufühlen, seine Rolle zu spielen, die Vorurtei le abzubauen und dass passive Wissen über ihn zu aktivieren.

szuformgener Bedine ver

Oft hilfreich: Rollenspiel auf 2 Stühlen, laut sprechen!

Meitrameditation

2.6 Partnerzentriertes Gespräch

. Sobleinem Menschen ermöglichen sich auszusprechen, seine Gefühle

und Erlebnisse näher kennenzulernen und zu akzeptieren. Beide Seiten profitieren von der Stimmung des Vertrauens. Nicht derVersuchung ver fallen durch Hilfe abhängig zu machen, auch wenn mich das bestätigt, wenn ich den Starken speele (trösten, Ratschläge...) zeige ich dem an deren, dass er schwach ist, Gefühle aussprechen lassen, nicht selbst lösen (macht unselbstständig), um nicht das Leid ertragen zu müssen, sondern wieder einen harmonischen Zustand zu erstellen, Hilfe zur Selbsthilfe, nicht drängen usw.. Auf den anderen eingehen, nicht auf eigene Probleme projizieren, vor allem Empfindungen und konkrete erlebnisse heraushören, nicht Abstraktes, darauf ansprechen, Gefühle des anderen akzeptieren nicht verurteilen, Geduld auch wenn før mich das Problem einfach zu lösen wäee. Zu starke Konzentration auf

Inhalt kann von den wesentlichen Gefühlen ablenken. Nicht akzeptierte Gefühle werden einem immer wieder beschäftigen, zuerst akzeptieren und dann selbst eine Lösung suchen, nicht vorgeben.

Stufen: 1. akzeptierendes, interessiertes zuhören, 2 paraphrasieren, 3. verbalisieren emotionaler Inhalte, die der andere nicht verbal aus drückte, ni ht vorgreifen (wenn jemand Wut ausdrückt, schon Wut über jemanden ausdrücken...) Manchmal ist diese 3. Stufe sehr augstauslom send, dann besser zu 1 oder 2 zurück. Fragend, nicht interpretierender Tonfall 2.7 konfliktgespräch

Viele Menschen tragen Konflikte auf eine Art aus, die negative Kon sequenzen a f das Verhältnis zum Partner haben, deshalb versuchen sie sie zu vermeiden und unterdrücken lieber sich selber, als es zu einem offenen Konflikt kommen zu lassen. Beide können nur noch einen Teil ihrer Persönlichkeit leben, die Beziehung wird als Einengung, nicht als Bereicherung empfunden, Indirekte konfliktaustragung vergrössert häufig die Spannungen und Missverständnisse nur noch. Der eine tut dem anderen etwas zu liebe, powohl er es nicht mag, die gleiche Mei nung hat der andere). Viele haben gelernt, dass Konflikte in der Fa milie immer durch Direktiven von oben gelöst wurden, und wenden das auch später an, mit dem Erfolg, dass sich einer Unterdrückt vorkommt und die Meinung entsteht, dass bei einem Konflikt immer nur einer gewinnen kann, was eine Kriegsstimmung schafft. Aenderungsrichtugn am Anfang offen lassen, um Einengung, Fronten usw. zu verhindern, Befehle trauen dem anderen nichtzu, dass er aui meine Bedrifnisse eingeht, es entsteht ein Kampfsituation, wenn nur das Problem ange meldet wird, sind die Lösungsmöglichkeiten nicht eingeschränkt.

Erster Schritt: beide Seiten sollten versuchen, die Situation des anderen zu verstehen, ohne an Konfliktlösungen zu denken, die meisten Menschen sind bereit Kompromisse zu schliessen, aber nicht, dass ihr Bedürfnisse als falsch usw. bewertet werden. Hier ist partnerzentrier tes Gespräch günstig, denn oft ist eine Lösung nicht möglich, wenn die Vordergrundinteressen beachtet werden, aber die Hintergrundinte ressen müssen sich gar ni ht widersprechen.

Einseitige Entscheidungen in einem Konflikt mit widersprüchlichen Interessen, werden meistens mit der Zeit sabotiert, der schaffen Aggressionen. Kinder werden unselbstständig usw...

Störungsmeldung, Herausarbeitung der Hintergrundbedürfnisse, Um formulierung der Störungen in Wünsche, Brainstorming für Lösungen, Einigung/ Ausarbeitung der besten Lösung.

Schwäbisch/Siems, Soziales lernen

In Gruppen zuerst einmal die Wünsche und Hintergrundgefühle aller Mitglieder hören und akzeptieren. Die meisten sind bereit Konzessionen in ihren Interessen zu machen, aber nicht ihre Interessen als falsch oder unecht aufzufassen, hier wiirden sie sich unheimlich auf ihre Po sition versteifen, weil sie sich immer unverstanden und unterdrückt vorkänen. "Ich weiss, dass ich in dieser Gruppe alle meine Schwierig keiten und Wünsche äussern kann. Ich weiss auch, dass die anderen ver suchen werden, sie zu verstehen und zu akzeptieren. Ich vertraue auch darauf, dass sie sich bemühen, mit mir zusammen Lösungen zu finden, die uns allen gerecht werden. Ob das aber immer möglich sein wird, weiss ich nicht aber ich weiss, dass meine Wünsche und meine Person wichtig genommen werden. Konfliktsitzungen, wo Konflikte Pflicht, nicht Störung sind. Wenn das Gespräch plötzlich ungünstig wird (Verteidigungshaltung..) zwei Selbstverteidigungsmassnahmen: Bitte um kurze Schweigepause in der sich jeder seine Gefühle und die des Partners zu vergegenwärtigen sucht, Bitte Vorwurf in Wunsch umzuformulieren. Aber durch und ersetzen. 2.8 Verhaltensänderung

Versuche sein Verhalten zu ändern werden durch die innere Reaktion und die der Sozialpartner beeinflusst, pos. und neg. Verstärkung. Zeit lich verzögerte Folgen werden weniger stark berücksichtigt. Bleibt die Belohnung aus, verringert sich die Häufigkeit einer Handlung. Bestra fung löst keine Aenderung sondern eine Verdrängung des Verhaltens aus. Vermeidungsverhalten. Die Gefahr ist immer da, dass ich durch bestrafen versuche das Verhalten meiner Sozialpartner zu ändern und dadurch eine Lösung durch Konfliktgespräche verhin dere, von Zeit zu Zeit über prüfen. Das Verhalten von Modellen wird sehr oft übernommen, so über nehmen Kinder häufig die Methoden der elterlichen Ehekrachs, der Fera sehfilmhelden usw.. Verhaltensänderungen können nur wirklich erfolgen wenn sie den eigenen Bedürfnissen entsprechen, nicht solche, die von jemandem mit Macht durchgesetzt werden. Selbst erarbeitete Verhaltens ziele.

Manchmal sind in Konfliktgesprächen nicht alle Faktoren berücksich tigt worden und einer verstärkt das alte Verhalten unbewusst, obwohl er bewusst das neue unterstützt, das kann eine Verhaltensänderung ver hindern. Dass kann nur aus Gewohnheit geschehen, aber vielleicht liegen auch tiefere Gründe vor, die es nötig machen, dass sich der andere eine zeitlang sebbständig durchsetzt, mit einem Verlust an Harmonie. "Ich verstehe dass Du meinen Weg nicht gutheisst. Ich sehe, dass Du mir nibht dabei helfen kannst, aber ich muss mich dennoch so verhal

ten, wie ich es entschieden habe. Mit der Zeit haben sich dann viel leicht die Gefühle so verändert, dass eine neue Harmonie möglich wird. Verhaltensketten, die kurzfristig beruhigen, langfristig aber frustrieren. Veränderung: die kurzfristigen Befriedigungen abschaf fen oder unabhängig davon werden. Achtung auf Körpergefühle um kurz fristige Befriedigungen zu erkennen.

3 Partnerprogramm

Werden Probleme in Beziehungen nicht ausgesprochen, werden beide mit der Zeit frustriert und kommen zur Ueberzeugung, dass das doch nicht der richtige Partner war, worauf das Spiel mét einem neuen beginnt. Manchmal leidet nur ein Partner unter Beziehungsstörungen, diese werden dann nicht als solche erkannt, sondern als Fehler eines Partners. Wenn die Beziehung schon stark gestört ist, ist die Hilfe eines Therapeuten nötig. Vertrauen, dass Offenheit später nicht gegen einen selbst verwendet wird. Bereitschaft zu Offenheit, vertrauen Konflikt und Aenderung als Voraussetzung. In vielen Beziehungen

ist die Kommunikation schon so eingeschliffen, dass Veränder ngen schwierig sind, dem wurde versucht durch Fragebogen, Tonband und

ebungen entgegenzuwirken, aber besser ist natürlich ein Paargruppe, die dann auch Rollenspielgruppe wird. Feed-back nicht als Kampfmittel um eigene wunsche durchzusetzen.

6 Uebung si nd ein Experiment neuen irandelns, immer ein Risiko ob dabei etwas rauskommt, lange Discussionen über deren Sinn ändern daran nichts und sind zu vermeiden, wichtig aber ist eine Auswertung nach- - her. Hier können erfahrungen deutlicher gemacht werden, als normaler weise im Alltag. Genaue Einhaltung derZeiten, um zu verhindern in die üblichen Kommunikationsschemen zurückzufallen, was ja gerade verhindert werden sollte. Feed-back durch Tonband sehr hilfreich, da objektiv, weniger Verteidigungshaltneg usw.. Fragebögen, um nicht wichtige Sachen zu vergessen.

Kommunikationsregeln: äussere Deine Interessen, experimentiere mit neuen Verhaltensweisen, auch wenn ich das etwas kribbelig macht, Störungen haben Vorrang, bei defensiver Kommunikation um Pause bitten, eigene Meinungen statt Fragen, Ich statt man, keine Vorwürfe, nicht die al ten Zeiten ins Feld führen, zuerst partnerzentriert, erst dann eigene Meinung, Feedback geben, wenn Bedürfnis, bei Feed-back zuhören.

3B Sitzungen

P1 Einführung Zurückrufen der Grundsätze durch lautes gegenseitiges vorlesen Aufschreiben der Erwartungen und Befürchtungen für mich und den Partner Gespräch darüber mit Tonband

Stat. Analyse des Tonbands auf meine Lapsüser und Reflexion, wie typisch

dieses Gespräch ist Lautes Selbstfeedback über meine Kommunikation, der andere hört kommen

tarlos zu (Rollentausch) Debung mit Tonband für kontrollierten Dialog (+ Selbstfeedback), d.h.

vor eigener Meinung statement des anderen paraphrasieren Ausfüllen des Abschlussfragebogen und Diskussion darüber

P2 Selbstdarstellung Einleitungsgespräch (Erlebnisse des heutigen Tages und Gefühle) im

kontrollierten Dialog, dann Fragebogen, abhören des kontr. Dialogs

und Selbstfeedback über Kommunikationsverhalten Mantrameditation entspannter Dialog darüber und über Offenheit in Beziehung, fragmentari

sches abhören ab Tonband, Auswertung über entspanntes Gespräch Selbstdarstellung in einem Bild, Gespräch (Fragen begründen!) Selbstdarstellungsfragebogen und Gespräch darüber Abschlussfragebogen

P3 Vorstellungen von Partnerscheft Einleitung sich vorstellen von Phantasiepartnerschaften, überspitzt (gemeinsam)

und Auswertung über neue Erfahrung während dem Analyse der eigenen Partnerschaft + Wunschvorstellung durch Fragebogen

und anschliessendes Gespräch ohne Lösungsversuche Uebereinstimmung und Unterschiede von oben, Fragebogen und Diskussion Abschluss

P4 partnerzentriertes Gespräch (4 Gespräche mit Auswertungen...)

P5 Feedback und Vermutungen

P6 Autonomie, wo verleugne ich mich selbst, um Deine Liebe nicht zu

Verlieren, was vermeide ich, mit wem würde ich was am liebsten

machen P7 Wünsche Rollenspeel gib mir etwas dass Du behalten willst, Vorwurf Wunsch

Aus Wünschen Hintergrund herauszubekommen suchn, sich mit Wün

schen überschütten, Wünschen abschlagen P8 Aggressionen, Rollenspiel mit zwei gegensätzlichen Forderungen (Stuhl)

Rolle vertauschen (Tonband, Auswertung), selbes im Schreirythmus,

P9 Konfliktgespräch

TO Rückblick und weiterarbeit

Lutz Schwäbisch/Martin Siems, Anleitung zum sozialen lernen

5 trainingsmöglichkeiten zur Verbesserung von Kommunikation und

Kooperation in Arbeits- und Wohngruppen

Längerfristige Arbeitsgruppen haben oft das Gefühl, dass emotionale Probleme die Arbeit behindern, häufig werden emotionale Probleme inhalt lich zusgetragen, oder die eigene Meinung wird nicht deutlich geäus sert, aus Angst, die Zuneigung anderer könnte dadunch verorengehen, manchmal ist nicht das Thema entscheidend, sondern die Befriedigung

durch Konkurrenz.

Bei Gruppen, die von der eigenen Erfahrung ausgehen, ist es sinnvoll, sich an die Diskussionsregeln (eigener Chairman, Störungen haben Vor rang, Ich statt man oder wir usw.) zu halten, für andere Gruppen ist es besser spezielle Konfliktsitzungen zu machen. Um die Diskussionsre geln zu üben ist die Sitzung G2 (Metakommunikation in Gruppen) ge eignet. Schlussauswertungen. Günstig kann das Selbsterfahrungsprogramm sein, wenn das zeitlich zu lang und zu intim ist, kann mit folgendem Kurztraining gearbeitet werden. 1. Sitzung: Metakommunikation in Gruppen (180 Minuten) Anfangsblitzlicht (wie fühle ich mich jetzt?) Metakomm. Papier 1 (Offenheit in dieser Gruppe hier)

Arbeitspap. 1 (meine Reaktion gegen Dauerredner in gruppe) wie fühle ich mich in dieser Gruppe (ak zeptiert...) mit Papier allgemine Regeln über Feedback (Papier) Austausch von Feedback (Aktivität, Verständnis usw. in Gruppe) (Papier) Schlussblitzlicht

2. Sitzung: Wie kooperieren wir Anfangsblitzlicht Kooperationspiel mit Mipps und Lups und anschliessen Auswertung um rau s

zufinden wie die Gruppe kooperativ bzw. unkooperativ ist. Uebung Partnerzentriertengesprächs in Triaden über das Thema, was hin

dert mich, mich in schwierigen Situationen kooperativ zu verhelten. 3. emotionale Beziehungen und Arbeit Anfangsblitzlich

gramm (wen aus di eser Gruppe möchte ich am liebsten, 2m ungernsten zum..., (Fragebogen) und Gespräch darüber) Diskussion: Verhältnis meiner Stellung in der Gruppe und der Beziehung

zu anderen zu meiner Arbeit in der Gruppe Schlussblitzlicht

Einübung ins Konfliktgespräch (4. Sitzung) Anfangsblitzlicht Einfühlung in andere Probleme (jeder schreibt in Stichworten ein

Problem das er in der Gruppe empfindet auf eine Karte, diese werden gemischt und zufällig verteilt, jeder muss nun in der Ich-Form der Gruppe über das ihm zugeteilte Problem erzählen und ihre Fragen

beantworten) Mit in der Gruppe vorhandenen Problemen werden Paarkonliktgespräche

oder solche in Gruppe geübt, Auswertung des ganzen Programms (Was hat es mir gebracht, wie hat

sich mein Verhältnis zur Gruppe geändert, wo weiterarbeiten?

regelmässige Konfliktsitzungen?) Rollenspiele sind ein gutes Mittel um eigenes Verhalten zu analysieren und zu verän dern. Wichtig ist ein Vertrauensatmosphäre (Gruppenprogramm als Voraus setzung, vor allem die Selbstbehauptungs- und die Feed-back Sitzung). Die Gruppe hat folgende Instrumente: Diskussionsregeln, Blitzlicht, ver schiedene Methoder der Problem und Konfliktlösung, problem zentriertes Rollenspiel, Tonband, Datenerhebungsbögen und Planspiel, Besser sind Sitzungen in Abständen, als en bloc, um das neue Vernalten in Wirk lichkeit ausprobieren zu können.

Im Rollenspiel so dele ich in einer akzeptierenden Gruppe, damit ent fallen die bösen Konsequenzen, die Verhalten in der Wirklichkeit haben kann, ein schneller Wechsel Aktion-Betrachtung ist möglich, unsere

typischen Verhaltensweisen sind oft überzeichnet und damit deutlicher, wir erhalten direkt nachher feed-back, auf eine günstigere Art, als normalerweise in der Wirklich keit, besseres kennenlernen der Geüfhle unserer Sozialpartner. Modellvorgehen: Schilderung des Problems Herausarbeiten einer spielbaren Situation diagnostisches Rollenspiel (spiele, wie ich mich normalerweise verhalte) feedback von der Gruppe oder Tonband Hauptperson verarbeitet das Feedback, die Gruppe hilft ihm Partnerzentriert

mit welchen Verhaltensweisen ist sie unzufrieden Diskussion welche Fakten sollten verändert werden (Anregungen) Gruppenmitglieder spielen kurz alternative Verhaltensweisen vor

2. Rollenspiel mit Angabe relevanter Verhaltensweise, anschliessend

Rollenspiel mit Veränderung Feedback darüber Verarbeitung des Feedbacks Wiederholung der letzten 3 Schritt solange nötig Schlussdiskussion über Lernerfolg.. Nicht zu lange über Hemmungen vor dem Spiel diskutie ren, sind immer etwas vorhanden, auch wenn nicht wirklichkeitsgetreu (was nie möglich sein wird ) sehr viele typische Parallelen zum Alltag. Auswertung nicht-wertend, spezifizierung auf einen Sachverhalt usw. (analog Feed back Regeln), Tonband oder Videorecorder sehr gut, da sie einem di rekt mit eigenem Verhal ten konfrontieren können. Beim Vorspielen von alternativen, Haltung: ich wiirde das vielleicht so machen, aber Du weisst besser, was für Dich gut ist. Beim zweitversuch konzentra tion auf höchstens drei Schwerpunkte, um de besonders genau auszuwer ten und bereits erste Ver nderungen zu sehen, die dem Spieler selbst aber oft nicht bewusst sind, sondern erst durch feed-back werden. Datenerhebungsbögen können benutzt werden, um die Wirkung der Mitglieder einer Rollenspielgruppe auf ihre Sozialpartner zu erfassen und dann innerhalb der Gruppe zu vergleichen, ausgefüllt müssen sie von Aussen stehenden, die damit in einen Prozess mit hinein gezogen werden.

Statt Fragebögen kann auch ein Tonband verwendet werden, wenn die Beteiligten dazu bereit sind. Aufnehmen von natürlichen, schwierigen Situationen usw.). Planspiel 2.B. zur Gestaltung eines flugblottes die verschiedenen angesprochenen Kategorien von Empfängern werden durch Kleingruppen vertreten, die jede für sich ein id eales Flugblatt für diese Gruppe ausarbeitet, Zeitmaxismus 30 Minuten, keine Ueber schreitung um sich etwas vom Perfektionimsus abzugewöhnen und auf wesentliches zu beschränken (Inhalt, Stil, Aufmachung...) Danach Treffen im Plenum, Diskussion der verschiednen Vorschläge (vorher: alle auftretenden Punkte zusmammensetzen, Konflikte zwischen ver schiedenen Zielpublikümern lösen) neues Konzept erarbeiten, dass dann von einer Redaktionsgruppe bearbeitet wird, währenddem das Plenum die halbe Stunde auf die Lös ng technischer Fragen (Druck, Verteilen) verwendet. In der letzten halben Stunde dieser Zwei stündigen Arbeit Verlesung, Diskussion und Verabschiedung des durch die Redaktionskommission bearbeiteten Flugblattes.

Andere Möglichkeit: Konfrontation der Kleingruppenergebnisse in einer Podiumsdiskussion mit je einem Vertreter.